Informative Werksbesichtigung in Warburg
Auf Einladung der Einkaufsgemeinschaft besuchten am Samstag 20 interessierte Holzpellets-Heizer das Pelletswerk der Firma Freytag in Warburg-Hohenwepel. Juniorchef Christoph Freytag führte die Besuchergruppe durch die Warburger Produktion und beantwortete geduldig die vielfältigen Fragen der Besucher. Lediglich die häufigste aller Fragen, wann denn die Preise endlich wieder sinken werden, konnte auch Christoph Freytag nicht beantworten: „Die Preise für Energie und Rohstoffe sind extrem gestiegen, die Lieferwege sind länger geworden, das schlägt sich alles im Pellets Preis nieder“. Gute Nachrichten hingegen in Sachen Versorgungssicherheit: „Den steigenden privaten Bedarf durch die vielen Heizungsumsteller werden wir mittel- und langfristig zu Lasten der verstromenden Industriekundschaft bedienen.“
20 Holzpellets-Heizer sowie Christine und Dirk Lebon (Lebon GmbH) nutzen die Gelegenheit, sich über den Produktionsprozess ihres umweltfreundlichen Heizmaterials zu informieren. Rund 40.000 Tonnen der kleinen Holzpresslinge produziert das Warburger Familienunternehmen pro Jahr nach ENplus Standard, die unter dem Markennamen “Börde-Pellets“ vermarktet werden. Dafür verwendet man längst nicht mehr nur noch Sägeabfälle („daraus alleine lässt sich die Nachfrage nicht mehr bedienen“) sondern auch zweitklassiges Stammholz, das für Bauwirtschaft und Möbelindustrie nicht geeignet ist. Das Langholz wird geschreddert, gemahlen, getrocknet und dann durch eine Matrize zu Holzpellets verpresst. Metalle werden auf der Transportstrecke ins Lager zuverlässig ausgesondert. Der allfällige Staub fällt auf der Rüttelstrecke aus und wird als wertvoller Rohstoff wieder der Produktion zugeführt.
Stolz ist man bei Freytags darauf, dass man auch die für die Produktion notwenige Mengen Strom und Prozesswärme zu 100% aus Photovoltaik und eigenen Pellets gewinnt. Die Waldarbeit und der Holzhandel, die ursprünglichen Geschäftsfelder der Jürgen Freytag GmbH, haben im Laufe der Jahre zu Gunsten der Pellet Produktion zusehends an Bedeutung verloren.